Critics have already started to compare this novelist with the leading Austrian writers, particularly Ingeborg Bachmann. A remarkable debut indeed.
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Unter der überlegten Konstruktion dieses Buches und dem distanziert lakonischen Stil dieser Prosa stauen sich überall die gebändigten Ekstasen, die jeden Moment auszubrechen drohen, so wie die ausgestopften Tiere in den Museumshallen. Das macht die Lektüre dieses intelligenten Romans, der einem nebenher, ganz unaufdringlich, auch etwas über unsere Existenz zwischen den Oberflächen der modernen Medienumwelt erzählt, zu einem wirklich spannenden und genussvollen Erlebnis.
FAZ, Wilfried Prantner
Sie ist eine Erzählerin, die es faustick hinter den Ohren hat. Erzählen allein genügt ihr nicht, sie will mehr. Bettina Balàka nimmt Geschichten zum Anlass, um draufzukommen, was sich im Reich der Menschen abspielt, in deren Herzen, in deren Gefühlen, in deren Bewusstsein.
Salzburger Nachrichtern, Anton Thuswaldner
Die Vitalität dieser Prosa setzt die Regeln der Poetologie außer Kraft, in einer Art, wie es zuletzt nur wenigen gelungen ist.
Die Presse, Janko Ferk
Das Paradox, daß in einem unprätentiösen, schmalen Buch so viel Kluges „drinsteht“, löst sich nur, wenn man die Vielfalt und Raffinesse der auf einander bezogenen Formen wahrnimmt, durch die „Themen“ hergestellt und Assoziationsräume, riesig wie Museen, mit Fassaden, Innenräumen, Labyrinthen, Alpträumen aufgetan werden. Man muß es wieder lesen.
kolik, Hubert Lengauer
»Ich denke, die Aufgabe der Kunst ist es, aus dem Leben eine Melodie herauszusägen, eine Folgerichtigkeit. Aus Chaos und Verwirrung einen Faden zu ziehen, ihn zu verhäkeln zu einem Gewebe, zu Akkorden und Harmonien und Mustern …« Die das brieflich mitteilt, ist die Erzählerin in Bettina Balàkas erstem Roman, eine Malerin nach der (toten, ausgestopften) Natur. Sie steht in Briefwechsel mit ihrem anonymen, unbekannten Auftraggeber, aber auch mit Freundinnen, Freunden und Geliebten. Die Kunst, die Liebe und das Geschlecht sind die Themen der Briefe und der Gespräche, und da die diversen (männlichen) Entwürfe von Weiblichkeit im Zentrum stehen, spielen natürlich ihr schwuler Freund Alfred und ihre transsexuelle Freundin Venezuela die wichtigste Rolle.
Bettina Balàka erzählt eine Fülle von Geschichten, von schmerzhaften Lieben, von missverstandenen Affären, endgültigen Trennungen und gescheiterten Leben: »die Geschichten verästeln und verähnlichen sich, und die Äste, die unten absterben, treiben weiter oben am Stamm unter anderem Namen wieder hinaus.« Ihre kunstvolle, musikalische Prosa berichtet von Schmerz und Verletzung, aber ihr Tonfall bleibt immer lakonisch und verfolgt die Manöver unseres Überlebens mit Sarkasmus.
Bettina Balàka: Der langangehaltene Atem
Roman
Literaturverlag Droschl, Graz – Wien 2000
ISBN: 9783854205333
19.- €
Bestellen unter:
http://www.droschl.com/programm/buch.php?book_id=334
Sekundärliteratur:
Am Rande des Verstummens. Zur poetologischen Funktion des Atemmotivs in Anne Dudens „Übergang“ und Bettina Balàkas „Der langangehaltene Atem“
Iris Thalhammer
Avinus Verlag 2007