Die Tauben von Brünn

„Wieder ist es Bettina Balàka gelungen, eine bestimmte historische Epoche sinnlich-plastisch in ihrer Alltäglichkeit darzustellen. Dank vieler Anspielungen und hingetupfter Andeutungen versteht es die österreichische Autorin, an die klassische deutsche Novelle zu erinnern: die »unerhörte Begebenheit« des Lottoschwindels oder das »Dingsymbol« in Gestalt der Tauben. An einer Stelle heißt es: »Vielleicht ist es ja immer so mit den Geheimnissen: Je mehr man sie an der einen Stelle begräbt und bedeckt und übermauert, desto mehr reißt man sie an der anderen heraus«. Das gilt auch für ihr Erzählen – dieser Roman ist ein großes, ein großartiges Buch.“

Werner Jung in Neues Deutschland

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1129245.was-ist-ein-geheimnis.html?sstr=balaka&fbclid=IwAR09wGIt6rEeQ6Z8IojxQtoBIQB1FUO4N8265BtJBhnM3Ig1P65B3H5TPoQ

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„Wie Bettina Balàka das Geschehen nutzt, um die gesellschaftlichen und ökonomischen Widersprüche dieser Epoche aufscheinen zu lassen, wie sie in knappen Sätzen vom Tod oder auch vom Ende einer Liebestäuschung erzählt, wie sie das Wahre in den vielen Lügen findet, wie sie die Wissenschaft als Aberglauben enttarnt und die grassierende Esoterik als Überlebensstrategie der Besitzlosen beschreibt, wie sie Tiere liebevoll charakterisiert, ohne sie zu vermenschlichen, wie sie Alltag und Maloche nicht nur düster, sondern auch sinnenfroh ausleuchtet, ohne einem Proletarierkitsch zu verfallen, wie sie aus dem historischen Fall eine lesenswerte Fiktion entwickelt – das alles geht auf, weil die thematische Fülle in einem zurückhaltenden Tonfall vorgetragen ist. Diese Schriftstellerin weiß mit wenigen Worten erstaunlich viel zu erzählen.“

Carsten Otte in Die Presse

https://www.diepresse.com/5708633/der-grosste-schuft?fbclid=IwAR0r4T8UKonm7E7Pk9YbZ5rvv8ALAih_fNw3TSNQ2QY_l4es5uiEOYgTEXE

 

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Mit Einfühlungsvermögen, Präzision und glänzender sprachlicher Souveränität leuchtet Balàka soziale Verhältnisse in der erstarkenden frühindustriellen Ära aus – samt Erkundung des Abgrunds in seinen schillerndsten Dimensionen: „Das Volk muss auch vor einem dünnen Seil Respekt haben und stillhalten, als wären es Ketten. So führt man elegant ein großes Tier.“

Maria Renhardt in Die Furche
https://www.furche.at/kritik/literatur/neues-spiel-neue-traeume-neue-nummern-neues-glueck-1600746

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Scan 2
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„Bettina Balàka wurde 1966 in Salzburg geboren, wurde vielfach ausgezeichnet und hat nun einen Roman vorgelegt, der in jeder Weise begeistert: nicht nur durch die Auferstehung eines alten Mythos, einer »nahezu unfassbaren Geschichte«, oder das Nachzeichnen historischer Figuren, mit soviel Feingefühl und sensiblem Blick für die gesellschaftlichen Zustände der Zeit damals. Es ist auch ein Roman, der einfach viel Spaß bereitet: wunderbar die Exkurse in Aberglauben, Orakel und Beschwörungen, in Traumdeutungen und Wahrsagerei, und das alles für die magischen Zahlen, die das Glück bringen sollen.“

Barbara Wegmann im Titel Kulturmagazin

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„Ungemein findig bettet Bettina Balàka die historische Figur des Johann Karl (von) Sothen (1823–1881), seines Zeichens Bankier und „Lotteriebaron“ des Wiener Biedermeier, in ein Geflecht aus realer Zeitgeschichte und möglichen Vorkommnissen ein. Die bekannt vielseitige Autorin greift in ihrem neuen Roman wieder einmal einen spannenden historischen Stoff auf, den sie beinahe kriminalistisch entwickelt und rund um eine (wahrscheinlich fiktive) Hauptfigur – die junge Taubenzüchterin Berta Hüttler – anordnet.“
Beatrice Simonsen für das Literaturhaus Wien
http://www.literaturhaus.at/index.php?id=12569

 

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„Kunstvoll verwebt die Autorin die wahre Geschichte des später zum Freiherrn geadelten und in historischen Zeugnissen belegten Ausbeuters mit einem gelungenen Frauenporträt und subtil geschilderten Vignetten, die ein stimmungsvolles Bild einer Zeit im Wandel abgeben. So stellt Balàka mit dem Nebenpersonal Phänomene wie Aberglaube und beginnendes wissenschaftliches Interesse in Bereichen wie Natur oder Medizin vor, die den lesenswerten Roman bereichern.“

Bernadette Lietzow in der Tiroler Tageszeitung
https://www.tt.com/artikel/16208629/das-leben-ist-kein-vogelparadies